NEU! Autoritäre Versuchungen – Zur Zukunft der Demokratie In Kooperation mit dem Antikriegshaus Sievershausen
Veränderungen und Krisen prägen unsere Zeit – und stellen die Demokratie auf eine zweifache Probe: Einerseits muss sie als politische Herrschaftsform ihre Problemlösungsfähigkeit unter Beweis stellen, andererseits sieht sie sich unter einem zunehmenden Druck antidemokratischer Kräfte. Autoritäre und populistische Kräfte sind weltweit auf dem Vormarsch und geben vor, im Namen des Volkes zu sprechen und zu handeln. Sie gerieren sich als Anwalt eines Volkes, das von den angeblich durch und durch korrupten Eliten verraten werde.
Die einen sehen hierin eine akute Gefahr für die westlich-liberalen Demokratien, andere wiederum einen womöglich heilsamen Weckruf für die Demokratie. Die als Populisten bezeichneten selbst behaupten von sich, die wahren Vertreter ihres jeweiligen Volkes zu sein und als einzige deren Interessen wahrzunehmen.
Doch es ist die Absolutheit der eigenen (Vertretungs-)Ansprüche, das fehlende Interesse, ja die Verachtung für die Regeln und Ausgleichsmechanismen der Demokratie, die Missachtung rechtstaatlicher Prinzipien sowie die Ignoranz gegenüber Mindeststandards sachlicher Argumentation und politischer Debattenkultur, die den Populismus kennzeichnen. Sie machen ihn zu einer nur scheindemokratischen, in Wahrheit autoritären Alternative.
Verschwörungsdenken und populistische Krisendiskurse sind auch Ausdruck eines stetig wachsenden gesellschaftlichen Vertrauensverlusts gegenüber den Institutionen der Demokratie und der offenen Gesellschaft. Eine Demokratie braucht Demokratinnen und Demokraten, die im Alltag die Einhaltung demokratischer Regeln und Prinzipien im Zweifelsfalle höher gewichten als das materielle Eigeninteresse und den kurzfristigen Vorteil. Gleichzeitig bietet die Demokratie einerseits die Chance der Austragung gesellschaftlicher und politischer Konflikte und Meinungsunterschiede in einem friedlichen Rahmen und einem Geist gegenseitiger Anerkennung. Damit hat die Demokratie das Potenzial einer echten Friedensordnung. Und sie bietet die Möglichkeit der Fehlerkorrektur; angesichts der komplexen Herausforderungen und der begrenzten menschlichen Erkenntnisfähigkeit vielleicht nicht die schlechteste Eigenschaft, die ein politisches System haben kann!
Referent:
Elvin Hülser, Geschäftsführer und Referent für Friedensfragen des Antikriegshauses im Friedens- und Nagelkreuzzentrum Sievershausen. Arbeitsschwerpunkte sind Themen der Friedens- und Sicherheitspolitik, der zivilen Konfliktbearbeitung sowie Demokratieförderung und die Auseinandersetzung mit Populismus, Extremismus und Fundamentalismus.
Das Antikriegshaus ist einer der Friedensorte innerhalb der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Rahmen des Prozesses „Kirche des gerechten Friedens werden“.
| Kursnummer | 26112003B |
| Beginn | Di., 21.04.2026, um 18:30 Uhr |
| Dauer | 1 Termin |
| Kursort |
Burgdorf, VHS-Räume, Seminarraum 2 |
| Kursleitung |
Elvin Hülser
|
| Entgelt | 12,00 € |
Kurstermine 1
| Nummer | Datum | Ort |
|---|---|---|
| 1 | Dienstag • 21.04.2026 • 18:30 - 20:45 Uhr | Burgdorf, VHS-Räume, Seminarraum 2 |